Es herrscht Ausnahmezustand, und zwar auf der ganzen Welt.
Das Coronavirus bahnt sich seinen Weg durch alle Länder, durch alle Gesellschaftsschichten und durch alle Altersgruppen. Noch nie hat in meinem Leben mich etwas so verunsichert. Als ich zwölf Jahre alt war, da explodierte in Tschernobyl der Atomreaktor, wir durften nicht mehr auf den Rasen, sollten Regen meiden und bestimmte Lebensmittel nicht mehr essen. Es wurde vor Gesundheitsschäden gewarnt, die sich viel später einstellen würden. Das war für alle schlimm, man hatte Angst vor etwas Unsichtbarem. Jetzt ist es genauso, nein noch viel schlimmer:
Etwas Unsichtbares bedroht uns, macht uns sofort krank, tötet sogar und zwingt uns zur Abgrenzung voneinander. In einer Welt, in der Individualismus und Egoismus scheinbar die vorherrschende Daseinsform bilden, kommen nun noch Kontakt- und Versammlungsverbote dazu. Nicht einmal mehr unsere Gottesdienste finden statt, um die Ausbreitung größtmöglich zu verhindern oder zu verlangsamen. Neben den Meldungen von voranschreitenden Infektionen und Todesfällen ist es das, was mir täglich aufs Neue zusetzt: Man darf im Moment nicht wie gewohnt Nähe zeigen.
Die vielen Schicksale machen mich unfassbar traurig, und es steht den armen und ärmsten Ländern der Welt das Schlimmste noch bevor! Haben wir in unserem reichen Land noch recht gute medizinische "Waffen" gegen die Krankheit, so fehlt es Ländern in Afrika und Südamerika am Nötigsten. Kriege und Flüchtlingselend sind auch noch da, nur das Medieninteresse ist hier leider gesunken. Das macht mich traurig und mir wird zudem wieder einmal schmerzlich bewusst, wie ungerecht die Güter dieser Welt doch verteilt sind.
Hilflos stehen wir da, kümmern uns mit Mühe zuvorderst um unsere Betroffenen. Für das Elend der übrigen Welt bleibt kaum Zeit und Kraft.
Ein Hoffnungsschimmer für mich sind da die neuen Formen der Gemeinschaft: Soziale Kontakte über digitale Medien, Gottesdienste via Internet, offenes Singen von Häuserzeile zu Häuserzeile - in gebotenem Abstand. Es wird neben all dem Elend, was im Zuge dieser Krise war, ist und noch kommt, eines ganz deutlich: Menschen stehen füreinander ein, wollen Nähe, zeigen sich solidarisch, helfen einander und nehmen Anteil am Leid der anderen. Nachbarn, die sich vor ein paar Wochen nicht einmal grüßten, bieten plötzlich Hilfe an. Fremde erledigen Botengänge, gehen Einkaufen und kümmern sich um Haustiere von Menschen, die aufgrund von Krankheit oder Alter nicht mehr vor die Tür dürfen. Es wird gespendet, es werden Schulden erlassen oder kostenlose Dienste angeboten. Plötzlich merken wir, dass Konsum und wirtschaftlicher Wohlstand doch gar nicht so wichtig sind, wie uns permanent glauben gemacht wird.
Die Krise ist noch längst nicht überwunden, Leid und Elend werden uns noch weiter betreffen und betroffen machen und die Nachwirkungen werden lange noch zu spüren bleiben. Wenn wir es hier in unserer Welt vielleicht in ein paar Monaten geschafft haben, das Virus zu besiegen, dann werden Solidarität und Mitmenschlichkeit weiter und stärker gebraucht: Ein großer Teil der Welt wird länger und härter damit zu tun haben und das fordert uns. Ich wünsche mir, dass wir in dem Moment, wo bei uns aufgeatmet werden kann, nicht plötzlich wieder so tun, als höre die Welt hinter den Schengen-Grenzen auf. Ich wünsche mir, dass die sich nun aufkeimende und zeigende Mitmenschlichkeit nicht wieder im Rausch der glitzernden Konsumwelt erstirbt.
Möge der Herr, unser Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist uns gnädig sein, uns die nötige Kraft dazu geben und uns behüten!
Als Kirchengemeinde hören wir nicht auf, für Sie da zu sein. Wir versuchen, diese schwierigen Zeiten zu gestalten. Folgende Angebote können wir Ihnen machen: SONDERAUSGABE GEMEINDEBRIEF Freuen Sie sich ab Mittwoch auf eine Sonderausgabe des Gemeindebriefes in Ihrem Briefkasten. Vorab schon online verfügbar unter der Rubrik Gemeindebrief.
Gottesdienste
Jeden Sonntag gibt es eine Predigt in Kooperation mit der Kirchengemeinde Jheringsfehn- und Boekzetelerfehn auf unserer Internetseite. Die Predigt wird auch an die Haushalte verteilt. Wenn Sie eine Predigt wünschen, melden Sie sich gerne im Pfarramt.
Kindergottesdienst
Malaktion „Aufmunterung und Hoffnung". Die Kinder unserer Kirchengemeinde können Bilder malen oder kleine Texte schreiben und an die Kirchengemeinde schicken. Wir hängen Kopien der Bilder im Schaukasten aus und verteilen diese als Aufmunterung an Kranke und Senior*innen in unserer Gemeinde. Zusätzlich gibt es Preise zu gewinnen. Die Postadresse lautet: Kirchengemeinde Stiekelkamperfehn, Schulstraße 6 in 26835 Neukamperfehn. Einsendeschluss ist Ostersonntag, d. 12.04.20. Weitere Informationen unter der Rubrik: Kindergottesdienst.
Einkaufshilfe
Wir helfen uns gegenseitig und übernehmen für Menschen, die Hilfe benötigen, Einkäufe und Besorgungen.
Wenn man mithelfen möchte oder das Angebot in Anspruch nehmen will, kann man sich im Pfarramt (04946-1227) melden.
Schaukasten
Regelmäßig werden kurze Gebete und Gedanken zur persönlichen Andacht im Schaukasten veröffentlicht.
Telefonseelsorge
Pastor Steffen von Blumröder steht Ihnen für seelsorgerliche Gespräche unter der Telefonnummer 04946-1227 zur Verfügung. Sie können auch gerne eine E-Mail schreiben und einen Termin für ein Telefonat vereinbaren (steffen.vonblumroeder@evlka.de).
Gebet
Wenn Sie ein Anliegen haben, für das gebetet werden soll, melden Sie sich gerne per Telefon oder Mail im Pfarramt. Ihre Anliegen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.
Hausandachten - einfach selbst feiern
Eine weitere Möglichkeit ist, selbst zuhause eine Andacht zu feiern. Ob allein oder in der Familie – das ist dabei egal. Vorschläge für einen Ablauf für eine Andacht alleine und eine Andacht in einer Gruppe finden Sie in der Sonderausgabe des Gemeindebriefes oder auf der Internetseite in der Rubrik Gemeindebrief.
Passionsandachten
Analog verteilt und digital auf unserer Internetseite werden in einer Kooperation mit der Kirchengemeinde Jheringsfehn- und Boekzetelerfehn Andachten veröffentlicht. Wenn Sie eine Andacht wünschen, melden Sie sich gerne im Pfarramt.
Osterflashmob & Turmblasen
Wenn die Umstände es zulassen, werden am Ostersonntag zwei Aktionen stattfinden. 1. Um 10:00 Uhr nach dem Glockenläuten ein „Flashmob auf Sicherheitsabstand“. Alle spielen oder singen als erstes den Choral: „Christ ist erstanden“!
2. Um 11:00 Uhr ein Turmblasen.
Öffnen Sie die Fenster, machen Sie mit und lassen Sie uns auf diese Art gemeinsam die Osterbotschaft feiern!
Als Kirchengemeinde vor Ort heißt es in der derzeitigen Situation, dass wir unseren Beitrag zu der Verlangsamung der Ausbreitung des Virus leisten müssen. Daher folgt der Kirchenvorstand den Empfehlungen der Landeskirche Hannovers (online unter: www.evlka.de) und hat folgende Schutzmaßnahmen beschlossen:
Gottesdienste und Andachten
Alle Gottesdienste und Andachten fallen bis zum 19. April aus.
Konfirmation
Die Konfirmation vom 03.05.2020 wird auf den 30.08.2020 verschoben.
Gemeindeveranstaltungen
Alle Gruppen, Kreise und Chöre unserer Gemeinde setzen ihre Treffen ab sofort bis zum 19. April aus. Das Gemeindehaus ist in diesem Zeitraum für jegliche Veranstaltungen geschlossen.
Trauerfeiern
Beerdigungen und die Begleitung von Angehörigen finden selbstverständlich weiterhin statt. Jedoch werden die Trauerfeiern nur im Freien auf dem Friedhof stattfinden können. Eine Teetafel kann nicht angeboten werden.
Hausbesuche
Geburtstagsbesuche durch das Pfarramt und den Kirchenvorstand werden bis zum 19. April nicht möglich sein. Den Senior*innen wird in diesem Zeitraum schriftlich gratuliert.
Gemeindebüro
Hans-Jürgen Feldhoff wird zu den üblichen Öffnungszeiten (dienstags und donnerstags von 9:00-12:00 Uhr) telefonisch für Sie erreichbar sein! Persönliche Kontakte finden in diesem Zeitraum nicht statt!
Pfarramt
Als Kirchengemeinde hören wir nicht auf, für Sie dazu sein.
Rufen Sie gerne an (04946-1227), oder schreiben Sie eine E-Mail (steffen.vonblumroeder@evlka.de). Für Gespräche und Seelsorge ist das Pfarramt auf diesen Wegen für Sie erreichbar!
Der Kirchenvorstand wird sich immer wieder über das weitere Vorgehen beraten.
Wir werden Sie über alle Entwicklungen im Schaukasten und hier auf unserer Internetseite informieren!
Der Gottesdienst am Reformationstag muss leider abgesagt werden. Gerne verweisen wir auf die gottesdienstlichen Angebote in der Region. Die Begrüßung der neuen Konfirmand:innen wird zeitnah nachgeholt.
Im Oktober laden wir Sie gemeinsam mit dem Bürgerverein und dem Heimatverein Beningafehn am 14.10.22 - 19:30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Demenz ein.
Am Abend wird unter anderem der aktuelle Stand der Forschung vorgestellt.
Außerdem werden die Referent:innen Hildegard Krüger Gerontopsychiatrische Fachkraft, und erste Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Emden-Ostfriesland e.V. und Frank Schüür vom Pflege– und Seniorenstützpunkt (Landkreis Leer) sich Zeit für Ihre Fragen nehmen.
Am Sonntag den 19.9.2021 wurde ein besonderer Gottesdienst im Stikelkamper Wald gefeiert. Zum Wiederbeginn des Kindergottesdienstes in der St. Nikolai-Gemeinde wurde ein großer Familien-Picknick-Gottesdienst veranstaltet. Vom Baby bis zu den Großeltern nahmen viele Menschen mit viel Freude an den verschiedenen interaktiven Aktionen teil. Ein großes Highlight waren das Steigenlassen von Ballons mit Grußkarten mit dem Motto des Gottesdienstes "Sei mutig und stark!" Auch das Ambiente eines gemütlichen Picknicks in Kombination mit den kleinen, liebevoll vom Kindergottesdienstteam ausgestalteten Akzenten fand großen Anklang. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst vom Posaunenchor. Alles in allem war es eine rundum gelungene Veranstaltung in dieser besonderen Zeit, die gerade den momentan sehr eingeschränkten Kindern viel Freude bereitet hat. Eine Wiederholung wäre gern gesehen.