Bleibet hier und wachet mit mir, wachet und betet.
Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hierher, solange ich dorthin gehe und bete. Und er nahm mit sich
Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir! (Mt. 26)
Jesus ist im Garten Gethsemane ganz Mensch. Ihn befällt Angst und Furcht, er bittet seine Freunde bei ihm zu bleiben, mit ihm diese
schwere Stunde zu durchwachen.
schwere Stunde zu durchwachen.
Wenn mich Angst befällt, mit wem teile ich sie? Wem kann ich von
meiner Furcht erzählen? Kann ich
jemanden um Beistand bitten?
meiner Furcht erzählen? Kann ich
jemanden um Beistand bitten?
Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Konntet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? (Mt. 26)
Die Jünger schlafen. Sie sind müde, sie sind traurig, sie können die
Augen nicht offenhalten.
Ich kenne das Gefühl der Ohnmacht, wenn ich einen Menschen leiden sehe. Ich kenne das Gefühl der Sprachlosigkeit. Ich habe keine Antwort, kann nicht sagen, warum. Ich schweige, weiß nichts zu sagen auf die Frage, wie Gott das zulassen kann. Ohnmacht, Zweifel, Hilflosigkeit. Manchmal würde ich am liebsten weglaufen. Manchmal würde ich am liebsten wegschauen, würde am liebsten die Augen verschließen, wie die Jünger es getan haben.
Aber ich habe selbst erlebt, wie wichtig es ist, jemanden in seiner Angst, in seiner Furcht, in seinem Leid nicht allein zu lassen. Da-sein, Zuhören, Mit-Aushalten und Mit-tragen - das ist es, was der andere braucht. Und genau das können wir tun. Nicht immer vielleicht, aber öfter als wir glauben. Zur Not geht das auch am Telefon - diese Erfahrung habe ich in den letzten Wochen gemacht.
Du, Gott, hilf uns,
wach zu bleiben für das Leid anderer in unseren Familien, in unsrem Ort, in unserem Land, auf unserer Erde. Hilf uns, nicht wegzuschauen. Hilf uns, standzuhalten und die eigene Ohnmacht auszuhalten. Lass uns da bleiben, zuhören, aushalten, mittragen im Vertrauen darauf, dass du gerade im Leid bei uns und anderen bleibst. Amen.
Metz
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