Impuls Karfreitag, d. 10.04.2020

Fri, 10 Apr 2020 05:54:11 +0000 von Steffen von Blumröder

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„Ibis ad crucem – du gehst ans Kreuz!“



So lautet der Urteilsspruch mit dem Jesus zum Tod am Kreuz verdammt wurde. Wahrscheinlich waren dies die gefürchteten Worte zu seiner Zeit. Die Kreuzigung hatten die Römer von den Katharern übernommen. Sie war die grausamste Strafe, die die Römer anwenden konnten. Der Philosoph und Dichter Seneca (4-65 n.Chr.) schreibt über die Kreuzigung: „Der Gekreuzigte stirbt Glied für Glied und haucht seine Seele tropfenweise aus.“ Der Todeskampf konnte tagelang andauern. Die Sterbenden konnten nicht in Frieden von der Welt gehen, sondern quälten sich, wurden völlig entblößt und zur Schau gestellt. Der Kreuzigung folgte ein grausamer Tod!


Das Kreuz. Wieso wurde dieses Folterinstrument zu dem Erkennungszeichen der Christen?
Weil es der Dreh- und Angelpunkt des christlichen Glaubens ist. Das Kreuz gibt uns einen tiefen Einblick in das Wesen unseres Gottes! 


Am Kreuz wird deutlich, dass alles was Menschen jemals von Gott dachten, an sein Ende gekommen ist. Das ist bis heute eine Herausforderung. („Wir aber predigen Christus, den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit.“ - 1. Korinther 1,23).
 
Jesus, der Sohn Gottes stirbt am Kreuz - allein, verspottet, erniedrigt und entehrt. Gottes Sohn schreit: Er schreit: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ - Mk 15,33f.).


Seine Peiniger wollen sehen, ob es ein übernatürliches Eingreifen Gottes gibt. Es bleibt aus. Das passt nicht in das Schema, was wir von unserem mächtigen Gott erwarten. Aber es hat einen Grund. Am Kreuz begibt Gott sich in die Schwachheit, in das Leiden und in die Ohnmacht. Auf diese Art und Weise wendet Gott sich im Kreuz der ganzen Welt zu. Nicht nur zu den Starken kommt er – nein - ganz besonders zu den Leidenden kommt Gott. Er wendet sich den Menschen zu, die keiner mehr haben will. Er steht auf der Seite der Menschen, die am Rand stehen. Die krank und ausgestoßen sind. Die sich verletzt und einsam fühlen. Denn seine Kraft vollendet sich in der Schwachheit (2. Kor 12,9). Das erkennen wir im Kreuz. 

von Blumröder

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